„Eigentlich wollte ich noch zwei, drei Jahre warten“, sagt Dominic Müller und grinst. Doch dann war die Gelegenheit günstig. Nur wenige Schritte vom Markt entfernt – , wo sich Liebhaber von Cappuccino und Co. an Markttagen um den milchkaffeebaunen Oldtimer Citroën-Transporter scharen – hat er sein kleines Geschäft eröffnet. Seit sieben Jahren gehört das Kaffeemobil zum Mainzer Markt. Seit einem Dreivierteljahr gibt es nun auch einen festen Anlaufpunkt der „Moguntia Kaffeerösterei“ in Mainz. Von Montag bis Samstag wird hier Kaffee ausgeschenkt und eingepackt.
„Viele kommen direkt auf dem Weg zur Arbeit“, erzählt Dominic Müller, der die Türen seines Lädchens in der Fischtorstraße täglich schon um 8 Uhr öffnet. Erst vor anderthalb Jahren hat der gelernte Hotelfachmann die Führung übernommen. Gemeinsam mit seiner Mutter Brigitte Müller-Dildei und acht weiteren Mitarbeitern kümmert er sich ums Geschäft. Geröstet wird im „Hauptquartier“ in Bodenheim. Dort wandern Bohnen aus aller Welt in die Trommel. Galapagos, Hawaii Kona oder Jamaica Blue Mountain – bei „Moguntia“ gibt es auch wahre Raritäten. 30 Sorten insgesamt. Ob in der 250-, 500- oder 1000-Gramm-Packung oder auch als Pads: Für jede Maschine und jeden Geschmack ist etwas dabei. Auf kleinen Kreidetäfelchen an der Wand stehen Preise und Aroma-Attribute – für 2,50 Euro die Tasse können diese auch bei einer Verkostung selbst erschmeckt werden. Ein Tässchen vom „Kaffee des Monats“ kostet 1,80 Euro.
Unter den mit Bohnen gefüllten Apothekergläsern zum Probieren geht es rund: Dort dreht sich der Frappé in der „Slush Maschine“. Für drei Euro gibt es das Halbgefrorene frischgezapft im Plastikbecher. „Es hat eine Weile gedauert, bis ich die richtige Mischung hatte“, erzählt Müller von seinem neuesten Experiment, das offensichtlich geglückt ist: „Gerade bei den Cappuccino- und Latte Macchiato-Trinkern kommt das super an.“ Für das eisige Getränk verwendet er den gleichen Espresso wie für die heiß geliebten Klassiker: den „Fortissimo“. „Das ist eine typisch italienische Röstung.“ Besonders gut aber laufe momentan der „Belcanto“ – Bio und Fairtrade, das sei den Kunden immer wichtiger: „Und er hat eine tolle schokoladige Note!“
Es muss nicht teuer sein, guten Kaffee daheim selbst zuzubereiten, findet Müller. „Momentan geht der Trend sowieso wieder weg vom Vollautomaten.“ Eine kleine Herdkanne oder Stempelkanne sei vollkommen ausreichend. Noch schöner als selbst Kaffee zu kochen, ist es Kaffee gekocht zu bekommen. Und das machen Müller und sein Team mit Leidenschaft. An jeweils drei Stehtischen drinnen und draußen können zum Kaffee noch kleine frische Tartes aus der Vitrine verspeist werden. Zum Mitnehmen oder Verschenken gibt es auch Gebäck und Schokolade.
„Das war einfach eine super Gelegenheit“, sagt Müller, der durch Zufall erfuhr, dass eine Ladenfläche in der Fischtorstraße frei wird. „Ich finde, das ist die ideale Lage, direkt neben dem Fisch Jackob“. Nach der Scholle in der Mittagspause holen sich viele dann den „Nachtisch“ mit Schaumkrone bei ihm. Und das Beste: „Wenn mir im mobilen Markstand die Milch ausgeht, dann kann ich ganz schnell rüberflitzen“, sagt Müller lachend.
Kaffeeladen der Moguntia Kaffeerösterei
Fischtorstraße 7
55116 Mainz
Öffnungszeiten:
Di-Fr: 8.00 Uhr-18.00 Uhr
Sa: 8.00 Uhr-16.00 Uhr
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